Lagerhalle brennt > Stichworterhöhung FEU3 > FEU4 / Halle voll mit Strohballen und Maschinen
Brandeinsatz > Großfeuer
FEU 4
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Einsatzbericht
Großbrand auf Betriebsgelände in Puttgarden: Lagerhalle vollständig zerstört – keine Verletzten
Fehmarn — Am Montag, dem 20. Oktober 2025, brach gegen 09:29 Uhr auf dem Betriebsgelände einer Recyclingfirma in Puttgarden ein Großfeuer aus. Die Feuerwehren Puttgarden-Todendorf, Vadersdorf-Gammendorf, Burg auf Fehmarn mit dem Teleskopgelenkmast und die Hauptamtliche Wache der Feuerwehr Fehmarn wurden daraufhin mit dem Einsatzstichwort FEU G 00 (Feuer größer Standard – Lagerhalle brennt) in die Straße Westerdor alarmiert. Aufgrund der raschen Ausbreitung und einer von der HaWa aus sichtbaren, dunklen, Rauchentwicklung wurde das Einsatzstichwort nach knapp drei Minuten bereits auf FEU 3 (Feuer, 3 Löschzüge) erhöht und damit auch die FF Bannesdorf hinzugezogen.
Bereits beim Eintreffen der ersten Kräfte stand die betroffene Lagerhalle in Vollbrand. Ein nebenstehendes Bürogebäude wurde evakuiert. Die Burger Wehr setzte den Teleskopgelenkmast zunächst auf der Nordseite zur Brandbekämpfung ein, um 09:46 Uhr wurde dann die Drehleiter samt Begleitfahrzeugen der FF Heiligenhafen angefordert, um einen intensiven Löscheinsatz von mehreren Seiten auf die Lagerhalle zu fahren. Aufgrund der enormen Rauchentwicklung, welche sogar von Heiligenhafen aus sichtbar war, wurde eine Bevölkerungswarnung via NINA-Warnapp herausgegeben und die Bewohner aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Lüftungs- und Klimaanlagen abzuschalten.
Die Führungsgruppe Fehmarn übernahm, mit dem ELW 33-11-01, die Koordinierung mehrerer Einsatzabschnitte unter der Einsatzleitung vom stellvertretenden Gemeindewehrführer Jan Hegerfeld. Aufgrund des großen öffentlichen Interesses wurde Feuerwehr-Pressesprecher Heino Lafrenz mit der Betreuung der Medienvertreter beauftragt. Auch der stellvertretende Kreiswehrführer Lars Wellmann machte sich schon in der Anfangszeit des Einsatzes ein eigenes Bild vor Ort.
In der betroffenen Lagerhalle brannten Pappe, Kaminholz, rund 1000 Quaderballen Stroh sowie diverse Baumaschinen in voller Ausdehnung, welches zur Folge hatte, dass auch während der laufenden Brandbekämpfungsmaßnahmen noch angrenzende Holzhackschnitzel und Haufen mit Grünschnittgut und Recyclingmaterial Feuer fingen.
Gegen 10:40 Uhr wurde das Einsatzstichwort auf FEU 4 (Feuer, 4 Löschzüge) erneut erhöht und weitere Wehren zur Einsatzstelle entsandt. Die Wasserversorgung wurde teils über lange Wegstrecken über drei Teiche sowie mehrere Hydranten aufgebaut. Zusätzlich unterstützten zwei Traktoren von umliegenden Baustellen die Wasserversorgung mittels großen Wasserfässern. Die FF Großenbrode wurde mit dem Hygienecontainer zur Einsatzstellenhygiene hinzugezogen, die Erkundungsgruppe Fehmarn sowie Fachberater des LZG zur Schadstoffmessung. Zur besseren Lagebeurteilung wurde eine Drohne mit Wärmebildkamera vom ASB Ostholstein zur Einsatzstelle beordert.
Da gegen Mittag fast alle Inselwehren bereits im Großeinsatz gebunden waren, sollten eventuell weitere auflaufende Einsätze der Insel über die Führungsgruppe koordiniert werden, hierfür wurde eine Löschgruppe im Feuerwehrhaus Landkirchen zur Gebietsabdeckung vorgehalten.
Um 12:09 Uhr konnte durch den massiven Löscheinsatz „Feuer unter Kontrolle, keine weitere Ausbreitung zu erwarten“ an die Leitstelle vermeldet werden. Zur Einsatzstellenverpflegung wurde das DRK nach Fehmarn geholt. Nach und nach wurden am Nachmittag bzw. frühen Abend die ersten Einheiten aus dem Einsatz entlassen. Da die Nachlöscharbeiten aufgrund des brennenden Strohs aber sehr zeitintensiv waren, wurde am Abend das Technische Hilfswerk zur Ausleuchtung der Einsatzstelle hinzugezogen. Auch der hohe Personaleinsatz der Feuerwehren, insbesondere durch Atemschutzgeräteträger, musste ausgetauscht werden, sodass einige Wehren ihre Kräfte ablösten und durch weitere Kameraden ersetzten. Die FTZ Lensahn war bereits seit den ersten Stunden des Großeinsatzes stark gefordert, um Material wie Schläuche und Atemschutzgeräte auszutauschen. Am späten Abend verstärkten dann auch Einsatzkräfte aus der Gemeinde Lensahn mit Atemschutzgeräteträgern die Löscharbeiten. Die Recyclingfirma selbst stellte eigene Maschinen wie Container-LKW und Bagger zur Verfügung und konnte beim Auseinanderziehen des Brandgutes helfen. Hier wurden dann auch aufgrund der Rauchintensität Atemschutzgeräteträger in den Baumaschinen eingesetzt. Nachdem das THW für eine gute Ausleuchtung der Einsatzstelle sorgte, unterstützten die Kräfte aus drei Ortsverbänden auch mit Atemschutzgeräteträgern die Nachlöscharbeiten in der Nacht.
Am Dienstagabend gegen 17:30 Uhr wurde die Einsatzstelle an den Betreiber übergeben und der Einsatz der Feuerwehr offiziell beendet. Eine Brandnachschau wurde später nochmal durch die Hauptamtliche Wache durchgeführt.
Für die Dauer des Feuerwehreinsatzes mussten die Bürgermeister-Landt-Straße sowie die Straße Westerdor für den Personen- und Fahrzeugverkehr gesperrt werden. Zudem kam es aufgrund des Einsatzes zu Verkehrsbehinderungen im gesamten Ort.
Verletzt wurde niemand.
Die Polizei hat noch vor Ort die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Seitens der Feuerwehr können keine Angaben zur Brandursache, Schadenshöhe oder Personalien der Betroffenen gemacht werden.
Die gesamte Feuerwehr Stadt Fehmarn inklusive der Unterstützung aus Heiligenhafen, Großenbrode und Lensahn war mit ca. 160 Einsatzkräften vor Ort. Hinzu kommen Einsatzkräfte vom Rettungsdienst, Polizei, THW, DRK und ASB.
Text: Tobias Jaudzim – Feuerwehr Stadt Fehmarn
Foto: Feuerwehr Burg





